1225. Juli 30.

3.Kal. Aug.

Landgraf Ludwig IV. von Thüringen lagert sich mit einem starken Heerhaufen vor Schloss Lebus (Lubuss). Die erschreckten Einwohner senden Eilboten um Hülfe an ihren Herzog Zlozlaus. Ann. Reinhardsbrunnenses ed.

Wegele, Thüringische Geschichtsquellen I. 179 und p. 36 des von Rückert herausgegebenen deutsch geschriebenen Lebens des Landgrafen, und zwar wird, wenn man gleich Rückerts Meinung über den Zusammenhang der Ann. Reinh. und der deutschen vita Lud. mit den Aufzeichnungen von Bertold, des Landgrafen Reisebegleiter, nicht mehr gelten lassen will, grade diese Stelle noch den alten Annalen Bertolds zugeschrieben werden dürfen. (Wenck, Geschichtschr. und Fabulisten von Reinhardsbrunn - im neuen Reich 1878, 31. S. 15.) Mit Zlozlaus scheint doch wohl Wladyslaw (Laskonogi) gemeint, welcher 1218 Lebus oder wenigstens einen Theil davon erhalten hatte. Dieser Erklärung Smolk'as (Zeitschr. XII. 116) möchte ich mich nun doch auch anschliessen.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.